Rollei Easy Traveler - Test bzw. meine persönliche Meinung
Als ich zum ersten Mal die neue Rollei Easy Traveler ¹ Serie auf deren Homepage sah, war ich sehr begeistert davon, dass Rollei ein Stativ auf den Markt gebracht hat, wo die Bein-Segmente mittels Klappverschluss schnell und unkompliziert verstellt werden können. Ich bin schon seit längerem am Überlegen mir ein neues leichtes und kompaktes Reisestativ zuzulegen, da ich aber kein Freund von Schraubverschlüssen bin, kam Rollei bisher für mich nicht in Betracht. Mit der Easy-Traveler Serie hat sich das ganze aber geändert da meines Wissens nach Rollei hier erstmals auf Klappverschlüsse bei den Beinsegmenten setzt. Das Versprechen von Rollei, dass sich die Stative der Easy-Traveler ¹ Serie durch wenig Gewicht und einem geringem Packmaß hervorragend zum Reisen eignen sollen war ein weiterer Grund für mich einen genaueren Blick auf die Easy Traveler Serie zu werfen.
Die Rollei Easy-Traveler ¹ Serie umfasst vier Stativmodelle in den Farbvarianten Rot und Grau. Diese vier Modelle der Easy Traveler-Serie bestehen aus zwei verschiedenen Stativtypen – dem Standardmodell und der XL-Variante ¹ – sowie zwei verschiedenen Kugelköpfen, einer optimiert für Fotografie und einer speziell für Videografie. Die XL-Variante ¹ bietet eine maximale Traglast von 10kg und um die dafür notwenige Stabilität zu erreichen setzt Rollei nur auf drei Beinsegmente, im Gegensatz zu vier bei der Standardvariante. Dadurch hat die XL-Variante ¹ ein 7,2cm größeres Packmaß und ist um 0,2 kg schwerer. Obwohl für mich die Standard Variante mit einer Traglast von 5kg und einer maximalen Höhe von 160 cm reichen würde, habe ich mich Aufgrund der Anzahl der Beinsegmente und die daraus resultierende bessere Stabilität für die XL-Variante ¹ entschieden. Da ich hauptsächlich am Fotografieren bin, habe ich mich beim Kugelkopf für die Fotovariante entschieden und das Ganze Stativ in der roten Farbvariante genommen.
Erster Eindruck:
Nach meiner Bestellung direkt bei Rollei wurde mir das ganze sehr rasch in einem Rollei Karton geliefert. Nach dem Öffnen des Kartons fiel mir gleich die gepolsterte Tragetasche auf, diese werde ich aber aufgrund der Tatsache, dass ich das Stativ außen an meinem Rucksack befestige nicht verwenden. Nach dem Öffnen des Reißverschlusses der Tragetasche fiel mein Blick sofort auf das rote Stativ, dass auf den ersten Blick einen hochwertigen und guten Eindruck macht. Beim Herausnehmen des Stativs wurde dieser Eindruck jedoch leicht getrübt, da ein Teil Geräusche von sich gibt wie, wenn etwas nicht ordentlich befestigt wäre. Nach etwas Suchen fand ich dann auch die Ursache dafür, im inneren der Mittelsäule befindet sich eine Handyhalterung mit der das Handy dann auf der Schnellwechselplatte befestigt werden kann. Diese Halterung hat etwas Spiel und gibt daher beim Gehen oder Bewegen des Statives Geräusche von sich. Zusätzlich zum Stativ befindet sich auch noch ein Inbusschlüssel und der Rollei übliche Ringschlüssel in der Tragetasche.
Stativ:
Das Stativ selbst ist aus Carbon und Metall gefertigt und bietet mit eingefahrener Mittelsäule eine Arbeitshöhte von 132 cm. Sollte einem das nicht ausreichen, kann zum Preis von Stabilität die Mittelsäule durch das Öffnen einer Schraube ausgefahren werden um eine Arbeitshöhe von 163 cm zu erreichen. Alles in allem macht das Stativ einen sehr Hochwertigen Eindruck und bis auf die Handyhalterung in der Mittelsäule klappert auch nichts. Diese Handyhalterung erreicht man durch einfaches aufschrauben des Hackens an welchem der Rucksack befestigt werden kann. Was die Mittelsäule betrifft, sollte es niemanden abschrecken, dass das Stativ mit einer langen Mittelsäule geliefert wird. Hier kann ich beruhigen, da sich diese Mittelsäule sehr schnell und unkompliziert in eine kurze Mittelsäule umwandeln lässt. Dazu muss lediglich ein Teil der Mittelsäule abgeschraubt werden und schon ist bodennahes Fotografieren möglich. Bei meinem bisherigen Sirui Stativ ¹, musste man dazu immer die komplette Mittelsäule austauchen und dazu natürlich auch die kurze oder lange Mittelsäule im Rucksack mitdabeihaben. Hier hat Rollei wirklich einen Schritt nach vorne gemacht, den die Mittelsäule kann schnell abgeschraubt und verstaut werden und ist nach der Fotosession wieder genauso schnell montiert. Ebenso kann das Stativ mit wenigen Hangriffen in ein Einbeinstativ mit einer Arbeitshöhe von 147cm verwandelt werden, dazu muss einfach ein Stativbein und der Kugelkopf abgeschraubt werden und danach müssen diese zwei Komponenten zusammengeschraubt werden und schon hat man ein Einbeinstativ.
Ein kleiner Nachteil beim Easy Traveler ¹ ist, dass nur ein Stativbein gepolstert ist und so kann es in der kälteren Jahreszeit unangenehm werden. Dies konnte ich jedoch aufgrund der warmen Temperaturen die noch herschen nicht testen. Es wird sich auch im Laufe der Zeit zeigen müssen, ob die Öffnungen an der Stelle wo die Stativbeine verstellt werden können und Federn sichtbar sind nicht einen negativen Einfluss auf die Lebenszeit hat. Es ist durchaus denkbar, dass mit der Zeit Sand oder ähnliches eindringen könnte.
Zu erwähnen ist auch, dass das Easy Traveler ¹ über einen 1/4-Zoll-Gewindeanschluss verfügt und somit die Möglichkeit bietet, beispielsweise einen externen Monitor mit einem Gelenkarm anzubringen.
Kugelkopf:
Der Kugelkopf bietet für mich ein komplett neues Design, Rollei hat hier den Kugelkopf am Stativ befestigt und darauf die Fassung gelagert auf welcher sich die Halterung für die Schnellwechselblatte befindet. Bei den von mir bisher genutzten Stativen war das ganze immer umgekehrt und die Halterung für die Schnellwechselplatte hat sich am Kugelkopf befunden. Durch diese Änderung in der Konstruktion hat sich der kompaktere Kugelkopf ergeben.
Wie bereits bei den Stativbeinen erwähnt, kann auch der Kugelkopf über einen Klappverschluss eingestellt werden. Dies stellt für mich eine völlige Neuerung dar, da ich bisher nur Stativköpfe kannte, bei denen das Einstellen des Kugelkopfes über einen Schraubverschluss vorgenommen wurde. Persönlich gefällt mir diese Neuerung sehr gut und man kann den Kugelkopf auch durch nicht komplettes öffnen diese Klappverschlusses sehr fein verstellen.
Etwas ungewöhnlich bzw. neu war für mich auch die Tatsache, dass die Schraube zum Befestigen der Schnellwechselplatte und die Schraube zum Drehen der Kamera um die eigene Achse eine zweiteilige Schraube ist. Mit der inneren schwarzen Schraube wird die Kamera befestigt und durch das festziehen der roten wird das Drehen um die eigene Achse blockiert.
Fazit:
Alles in allem bringt Rollei mit dem Easy Traveler ¹ einige sehr gute und durchdachte Neuerungen auf den Stativmarkt und bietet bis auf ein paar Kleinigkeiten wenig Raum für Kritik.
Abgesehen von dem Klappern der Handyhalterung und nur einem gepolsterten Stativbein finde ich keine weiteren Kritikpunkte. Ob die Öffnungen mit den sichtbaren Federn Einfluss auf die Lebensdauer hat, wird sich zeigen und daher möchte ich es nicht als Kritikpunkt anführen.
Das Easy Traveler ¹ hat mich jetzt bei einem Wochendausflug zum Signalkogel, bei einem Fototrip in der Sächsischen Schweiz und 5 Tage in und um Salzburg begleitet und ich war sehr zufrieden damit.
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